Akzeptanz Ergänzungsausweis

Unter der unten aufgeführten Webadresse der VelsPol Deutschland (Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter) – Das Mitarbeiternetzwerk für LSBTI in Polizei, Justiz und Zoll, findet sich ein Beitrag der Fachgruppe Trans zur rechtlichen Einordnung des Ergänzungsausweises, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti). Es fehlt auch nicht der Hinweis, dass auch ohne den Ergänzungsausweis jeder von den staatlichen Organen erwarten kann, dass diese die individuelle Entscheidung über die Geschlechtszugehörigkeit achten und entsprechend handeln.

Gleichfalls wird in dem Beitrag erklärt, was man unter Transidentität oder Intersexualität versteht. Hierbei fehlt allerdings die Erklärung, dass es sich bei Inter*-Menschen nicht nur um die Abweichung des Körpers von der Zweigeschlechtlichkeit handeln kann. Dennoch sind die Erklärungen dazu geeignet, das Verständnis für diesen Personenkreis zu fördern.

Dieser Beitrag ist ein gutes Hilfsmittel zum Verständnis über den Hintergrund, die Rechtslage und den konkreten Umgang mit diesem Personenkreis (Persönlichkeitsrechte, Zwangsouting, Offenbarungsverbot, traumatisierende Folgen bei Missachtung, etc.).

Quelle: https://www.velspol.de/index.php/91-fg-trans/357-erlaeuterungen-zum-ergaenzungsausweis

Lindenstrasse

Die Serie „Lindenstraße“ wird seit 1985 jeden Sonntag in der ARD ausgestrahlt. Kleine Episoden über aktuelle reale Themen der Gesellschaft werden immer wieder in die Serie eingebaut. So gab es in Folge 224 („Das Horoskop“) am 18.03.1990 eine rauschende Liebesnacht zwischen Carsten und seinem damaligen Freund Robert. Und bereits 1997 gab es eine gleichgeschlechtliche Eheschließung in der Lindenstraße. Seit Mai 2016 nun wurde das Thema „Transidentität“ aufgegriffen.

Sunny Zöllig (vorher „Marek“) zieht im Mai 2016 in Folge 1580 („Risiko“) in die Münchener Lindenstraße. Bisher lebte Sunny als Marek mit Ehefrau Anja und dem gemeinsamen Sohn Yannik in Berlin. Nun lebt sie erst einmal in der Wohnung ihrer Schwester Nina.

Sunny fühlt sich als Frau, ist aber im Körper eines Mannes aufgewachsen und sozialisiert worden. Der Weg zu ihrer wahren Identität ist schwer und tränenreich und so kommt es in Folge 1586 („Helden“) zum Coming-out. Ihre Familie ist Sunny wichtig, besonders um die Beziehung zu ihrem Sohn muss sie in ihrem neuen Leben als Transfrau kämpfen. Als Frau akzeptiert, kann Sunny beruflich schnell Fuß in München fassen. Gemeinsam mit zwei Partnern hat sie ein Start-Up-Unternehmen gegründet.

Mittlerweile hat Sunny das Okay der Krankenkasse, Hormone nehmen zu können. Unvernünftiger Weise erhöht Sunny die Dosis und bekommt Nasenbluten und bricht zusammen. Da erhält sie den Befund des Endokrinologen, dass ihre Leber schwer geschädigt ist und sie auf keinen Fall Hormone einnehmen darf. Sunny hat die Wahl zwischen irreparablen Leberschaden oder ein Leben ohne Hormone. Sie ist außer sich und wird depressiv.

Anders als bei den regelmäßigen Selbsthilfetreffen des Gendertreff, wo Transgender, Angehörige und Interessierte zum Treffen in ein öffentliches Lokal kommen, lädt uns Viktoria („Zazie“) am 11.03.2018 in Folge 1665 („Falsch ist genau richtig“) zu Sunny ein. Viktoria ist Sunnys langjährige Freundin und sie plant einen Überraschungsbesuch in Sunnys neuer Wohnung. Viktoria stellt sich vor, dass wir (Nathalie, Xenia und Stella) Sunny aufbauen und Mut zu sprechen auch ohne Hormone klar zu kommen. Denn die Transidentität beginnt zwischen den Ohren und nicht zwischen den Beinen. Sunny braucht eine gehörige Portion Selbstbewusstsein.

Wir berichten über das Leben als Transfrau und erklären den Unterschied zwischen Sexualität und Identität. Wie auch bei den Selbsthilfetreffen des Gendertreff führen wir also ein persönliches Gespräch, bauen die Person auf und zeigen Wege und Möglichkeiten. Hier tun wir das in Sunny`s privater Wohnung.

Sunny scheint das Gespräch gut zu tun und sie kann mal sehen und erfahren, wie andere mit ihrer Transidentität umgehen. Es gibt nicht den Weg, sondern jeder Weg ist individuell. Sie hat mit diesem Besuch neue Freunde gefunden und wird Ihren Weg als selbstbewusste Transfrau ohne Hormone gehen.

Für dieses klare Bekenntnis zu Diversity und hier im Speziellen zur Transidentität vergeben wir die „Grüne Karte für Diversity“ an den WDR und an die Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion GmbH (GFF). Zudem bedankt sich der Gendertreff e.V. beim WDR/GFF für die Möglichkeit das Thema Transidentität öffentlich darzustellen und ins rechte Licht zu rücken. Das tolle und aufgeschlossene Team der Lindenstraße, sowie die Geschichten der Serie, haben uns überzeugt und es war toll diese schauspielerische Erfahrung am Set machen zu dürfen.

Bilder & Texte: Westdeutscher Rundfunk (WDR)

>> Damenbesuch vom Gendertreff in der Lindenstraße
>> Das Interview zur Folge 1665 der Lindenstraße
>> Vorschau der Folge 1665: Falsch ist genau richtig
>> Gendertreff in der Lindenstraße
>> Lindenstrasse
>> Folge: Falsch ist genau richtig (1665)
>> Das Interview zur Folge 1665 der Lindenstraße
>> Gendertreff verleiht „Lindenstraße“ die „Grüne Karte“

DORTBUNT – Der Gendertreff zeigt die grüne Karte

Am 07. und 08. Mai feierte Dortmund nicht irgendein Stadtfest. Bei diesem Stadtfest zeigte sich Dortmund in seiner ganzen Vielfalt. Und da es um Diversity ging, nannten die Dortmunder ihr Stadtfest treffenderweise DORTBUNT!

Während der Samstag, 07.05. den Auftritten von Künstlern auf den zahlreichen Bühnen im Stadtzentrum vorbehalten war, war der Sonntag, der Tag, an dem die Bürger der Stadt ihr ehrenamtliches Engagement demonstrieren konnten. Grund genug für den Gendertreff, sich ebenfalls mit einem eigenen Infostand zu engagieren.

Bei bestem Wetter feierten die Dortmunder ein Stadtfest für Vielfalt und Toleranz. Auf allen Plätzen der Dortmunder Innenstadt zeigte sich die ganze Vielfalt der Ruhrmetropole: Bürger aus aller Herren Länder, Vereine, Religionsgemeinschaften – alle traten gemeinsam für ein friedliches Miteinander ein.

Auch der Gendertreff lud zum Dialog ein. Unser von allen Seiten offenes Standkonzept trug dabei der Tatsache Rechnung, dass unser Stand von gleich zwei Seiten von den Besuchern zu erreichen war. Kurz nach der offiziellen Eröffnung gab es auch schon die ersten Gespräche am Gendertreff-Stand.

Am DORTBUNT!-Sonntag war zugleich auch Muttertag. So verschenkten wir Rosen als Muttertagsgruß an die Besucherinnen des Stadtfestes. Natürlich war das immer auch ein willkommener Anlass für Informationsgespräche oder auch die Übergabe von Flyern zum Thema Trans*. Und da DORTBUNT! ja auch ein Familienfest war, gab es für die kleinen Besucher natürlich wieder unsere Gendertreff-Ballons.

Doch es ging ja nicht darum, einfach nur Rosen zu verschenken. Vielmehr sind wir der Auffassung, dass eine nette und freundliche Geste immer ein guter Gesprächsaufhänger ist. Denn wir wollen ja mit unseren Aktionen auf eine höfliche und sachliche Weise über das komplexe Thema Transidentität aufklären. Und so wurden wieder zahlreiche Gespräche am Stand geführt. Ob mit Vertreter_innen der Stadt Dortmund oder mit Besucher_innen des DORTBUNT-Stadtfests: Wir informierten über Transidentität und stellten unsere Standpunkte zu Aktionen rund um das Thema Diversity vor.

Um 13:00 Uhr war die letzte der zahlreichen Muttertagsrosen an die Besucherinnen verteilt. Alle haben sich über den besonderen Gruß vom Gendertreff sehr gefreut. Nicht nur deshalb haben viele Besucher_innen den Weg zu uns gefunden. Zudem kamen auch einige Fachbesucher aus den Bereichen Kinderpsychiatrie, Sozialarbeiterinnen und auch ein Rechtsanwalt zu uns.

Das gesamte Event DORTBUNT! ging über die gesamte Innenstadt und stellte allen Mitmenschen, egal welcher Hautfarbe, sexueller Orientierung und/oder Identität, Nationalität und Religion ein tolles Forum für Diskussionen und den Austausch von Erfahrungen.

DORTBUNT! in Dortmund war ein gelungenes Event mit vielen guten Gesprächen und vielen guten Kontakten. Auf der Webseite der Stadt Dortmund wird von mehreren zehntausend Besuchern berichtet.

Der Gendertreff wird auch in Zukunft gerne bei weiteren Auflagen dabei sein und Flagge für Diversity zeigen.

DortBunt in Dortmund Gendertreff 2016-05 012