Fussball EM2020 unter’m Regenbogen

Der Oberbürgermeister von München wollte am Spieltag Deutschland gegen Ungarn ein Zeichen für Gleichberechtigung, Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt setzen und das Münchener Fußballstadion in den Regenbogenfarben beleuchten. Leider lehnte dies die UEFA ab. Aber gegen die Verteilung von Fähnchen konnte der Verband nichts ausrichten und die Stadt war entsprechend bunt geschmückt. So wehten auch am Rathaus sechs Regenbogenfahnen im Wind.

Danach solidarisierten sich viele europäische Städte mit der Aktion und beleuchteten ihre Stadien oder andere Bauwerke in den Regenbogenfarben. Zusätzlich hatten einige Firmen, bei einigen Achtelfinalspielen, ihre Bannerwerbung mit den Regenbogenfarben unterlegt.

Die europäischen Mitgliedsstaaten Ungarn und auch Polen missachten mit einigen ihrer Gesetze die Menschenrechte und fördern so die Diskriminierung gegen LGBTIQ+-Menschen. Leider gibt es vergleichbare Tendenzen auch in anderen Staaten der Welt. So muss immer wieder informiert und aufgeklärt werden, dass alle Menschen gleich sind.

Das Spiel ging 2:2 aus, so dass Deutschland als Gruppenzweiter weiter kam und Ungarn als Gruppenvierter nach Hause musste. Es war ein spannendes Spiel und das nicht nur auf dem Spielfeld. Einige ungarische „Gäste“ bedurften vor, während und nach dem Spiel besonderer Aufmerksamkeit aber es kam weitestgehend „nur“ zu verbalen Ausschreitungen. So brüllten sie z.B. „Schwules Deutschland“ ohne Sinn und Verstand und zeigten mit Mittelfingern, was sie über uns denken. Mit verfassungsfeindlichen und in Deutschland verbotenen Gesten und Symbolen, in Forum von halb gehobenen Armen und entsprechenden Tattoos, zeigten einige ihre braune Gesinnung.

Gut, dass die Stadt München mit einer eindeutigen Aktion klar dagegen gehalten hat. Der Oberbürgermeister und mit ihm die Stadt München verdient die „Grüne Karte für Diversity“.

Internationale Studie zur Gleichberechtigung

Gastartikel für Gendertreff, Sarah Mildenberger, Communication Manager Spotahome

Spotahome veröffentlicht eine internationale Studie zur Gleichberechtigung:

 

Bei Spotahome, dem führenden Online-Marktplatz für Wohnen auf Zeit in Europa, werden wir von unseren Kunden häufig gefragt, wie hoch das Maß an Gleichberechtigung in der Stadt und dem Land ist, in die sie ziehen. Da die Chancengleichheit in der heutigen Gesellschaft ein so wichtiger Faktor ist, haben wir beschlossen, eine Studie zu dem Thema durchzuführen. Die Studie soll aufzeigen, wie die Länder und Metropolen in Europa in Bezug auf das Thema Gleichberechtigung abschneiden. Gerade Young Professionals und Auswanderern ist es wichtig, dass sie Chancengleichheit in Bezug auf Ihre Karriere haben und nicht aufgrund der Kultur im jeweiligen Land oder der Metropole Abstriche machen müssen. Viele Faktoren die geprüft wurden, befassen sich auch mit der Lebensqualität, wie beispielsweise “Freundlichkeit gegenüber der LGBTI-Community” oder “der stufenlose Zugang an Stationen des öffentlichen Nahverkehrs”. Auch diese Faktoren spielen eine große Rolle, wenn man kurz vor einem Umzug steht.

Insgesamt untersuchte die Studie über 35 Länder und 33 Metropolen Europas, anhand von zehn relevanten Faktoren. Analysiert wurden unter anderem die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Einkommensunterschiede sowie die Chancengleichheit von Minderheiten. Besonders auffällig erscheinen die folgenden drei Ergebnisse:

  • Deutschland belegt im europäischen Vergleich nur Rang 15
  • Helsinki ist die fortschrittlichste Stadt in Europa
  • München liegt unter den deutschen Städten auf Platz 1

Deutschland befindet sich insgesamt eher im unteren Mittelfeld. Als Land nimmt Deutschland den 15. Platz ein. Die untersuchten deutschen Städte befinden sich auf Platz 15 (München), Platz 16 (Frankfurt/Main), Platz 22 (Berlin) und Platz 24 (Hamburg).

Besonders ausschlaggebend für das relativ schlecht ausfallende Ergebnis von Deutschlands Städten sind drei Faktoren. Großen Aufholbedarf gibt es demnach bei der gleichwertigen Bezahlung von Frauen und Männern, bei der Anzahl an Frauen in Fortune 500 Unternehmen sowie bei der Anzahl von Frauen in der Politik.

Spitzenreiter sind die skandinavischen Länder. Im Länderindex belegen diese Platz 1 (Norwegen), Platz 2 (Dänemark) und Platz 3 (Schweden). Auch im Städtevergleich belegen die Skandinavier die ersten Plätze: Helsinki belegt Rang 1 und Stockholm Rang 2.

Schlusslichter bei den europäischen Städten sind Prag (31), London (32) und Athen (33). Im Ranking der Länder belegen Weißrussland (34), Russland (35) und die Türkei (36) die letzten Plätze.

Die vollständige Studie kann unter folgendem Link abgerufen werden:

https://www.spotahome.com/de/gleichberechtigung-europaischen-stadte-ranking/

Die Daten werden dynamisch dargestellt und pro analysierter Kategorie ist ein Ranking verfügbar.

Bisher gibt es keine Studien, die in Bezug auf Gleichberechtigung auf Metropolen-Ebene betrachten. Durch die Analyse auf Stadtebene wird klar, dass Metropolen die allgemein als fortschrittlich und offen betrachtet werden, noch viel Aufholbedarf in Sachen Chancengleichheit haben. Gerade Deutschlands Vorzeige-Metropole für Diversity und Offenheit, Berlin, belegt überraschenderweise nur Platz 22. Dementsprechend sind nicht nur Initiativen und Gesetzesänderungen wie Frauenquote und Co. auf Landesebene gefragt, sondern auch Metropolen stehen unter Zugzwang, sich mit eindeutigen Maß­nahmen klar zum Thema Chancengleichheit zu bekennen.

Bilder & Texte: spotahome.com/de