Internationale Studie zur Gleichberechtigung

Gastartikel für Gendertreff, Sarah Mildenberger, Communication Manager Spotahome

Spotahome veröffentlicht eine internationale Studie zur Gleichberechtigung:

 

Bei Spotahome, dem führenden Online-Marktplatz für Wohnen auf Zeit in Europa, werden wir von unseren Kunden häufig gefragt, wie hoch das Maß an Gleichberechtigung in der Stadt und dem Land ist, in die sie ziehen. Da die Chancengleichheit in der heutigen Gesellschaft ein so wichtiger Faktor ist, haben wir beschlossen, eine Studie zu dem Thema durchzuführen. Die Studie soll aufzeigen, wie die Länder und Metropolen in Europa in Bezug auf das Thema Gleichberechtigung abschneiden. Gerade Young Professionals und Auswanderern ist es wichtig, dass sie Chancengleichheit in Bezug auf Ihre Karriere haben und nicht aufgrund der Kultur im jeweiligen Land oder der Metropole Abstriche machen müssen. Viele Faktoren die geprüft wurden, befassen sich auch mit der Lebensqualität, wie beispielsweise “Freundlichkeit gegenüber der LGBTI-Community” oder “der stufenlose Zugang an Stationen des öffentlichen Nahverkehrs”. Auch diese Faktoren spielen eine große Rolle, wenn man kurz vor einem Umzug steht.

Insgesamt untersuchte die Studie über 35 Länder und 33 Metropolen Europas, anhand von zehn relevanten Faktoren. Analysiert wurden unter anderem die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Einkommensunterschiede sowie die Chancengleichheit von Minderheiten. Besonders auffällig erscheinen die folgenden drei Ergebnisse:

  • Deutschland belegt im europäischen Vergleich nur Rang 15
  • Helsinki ist die fortschrittlichste Stadt in Europa
  • München liegt unter den deutschen Städten auf Platz 1

Deutschland befindet sich insgesamt eher im unteren Mittelfeld. Als Land nimmt Deutschland den 15. Platz ein. Die untersuchten deutschen Städte befinden sich auf Platz 15 (München), Platz 16 (Frankfurt/Main), Platz 22 (Berlin) und Platz 24 (Hamburg).

Besonders ausschlaggebend für das relativ schlecht ausfallende Ergebnis von Deutschlands Städten sind drei Faktoren. Großen Aufholbedarf gibt es demnach bei der gleichwertigen Bezahlung von Frauen und Männern, bei der Anzahl an Frauen in Fortune 500 Unternehmen sowie bei der Anzahl von Frauen in der Politik.

Spitzenreiter sind die skandinavischen Länder. Im Länderindex belegen diese Platz 1 (Norwegen), Platz 2 (Dänemark) und Platz 3 (Schweden). Auch im Städtevergleich belegen die Skandinavier die ersten Plätze: Helsinki belegt Rang 1 und Stockholm Rang 2.

Schlusslichter bei den europäischen Städten sind Prag (31), London (32) und Athen (33). Im Ranking der Länder belegen Weißrussland (34), Russland (35) und die Türkei (36) die letzten Plätze.

Die vollständige Studie kann unter folgendem Link abgerufen werden:

https://www.spotahome.com/de/gleichberechtigung-europaischen-stadte-ranking/

Die Daten werden dynamisch dargestellt und pro analysierter Kategorie ist ein Ranking verfügbar.

Bisher gibt es keine Studien, die in Bezug auf Gleichberechtigung auf Metropolen-Ebene betrachten. Durch die Analyse auf Stadtebene wird klar, dass Metropolen die allgemein als fortschrittlich und offen betrachtet werden, noch viel Aufholbedarf in Sachen Chancengleichheit haben. Gerade Deutschlands Vorzeige-Metropole für Diversity und Offenheit, Berlin, belegt überraschenderweise nur Platz 22. Dementsprechend sind nicht nur Initiativen und Gesetzesänderungen wie Frauenquote und Co. auf Landesebene gefragt, sondern auch Metropolen stehen unter Zugzwang, sich mit eindeutigen Maß­nahmen klar zum Thema Chancengleichheit zu bekennen.

Bilder & Texte: spotahome.com/de

Lindenstrasse

Die Serie „Lindenstraße“ wird seit 1985 jeden Sonntag in der ARD ausgestrahlt. Kleine Episoden über aktuelle reale Themen der Gesellschaft werden immer wieder in die Serie eingebaut. So gab es in Folge 224 („Das Horoskop“) am 18.03.1990 eine rauschende Liebesnacht zwischen Carsten und seinem damaligen Freund Robert. Und bereits 1997 gab es eine gleichgeschlechtliche Eheschließung in der Lindenstraße. Seit Mai 2016 nun wurde das Thema „Transidentität“ aufgegriffen.

Sunny Zöllig (vorher „Marek“) zieht im Mai 2016 in Folge 1580 („Risiko“) in die Münchener Lindenstraße. Bisher lebte Sunny als Marek mit Ehefrau Anja und dem gemeinsamen Sohn Yannik in Berlin. Nun lebt sie erst einmal in der Wohnung ihrer Schwester Nina.

Sunny fühlt sich als Frau, ist aber im Körper eines Mannes aufgewachsen und sozialisiert worden. Der Weg zu ihrer wahren Identität ist schwer und tränenreich und so kommt es in Folge 1586 („Helden“) zum Coming-out. Ihre Familie ist Sunny wichtig, besonders um die Beziehung zu ihrem Sohn muss sie in ihrem neuen Leben als Transfrau kämpfen. Als Frau akzeptiert, kann Sunny beruflich schnell Fuß in München fassen. Gemeinsam mit zwei Partnern hat sie ein Start-Up-Unternehmen gegründet.

Mittlerweile hat Sunny das Okay der Krankenkasse, Hormone nehmen zu können. Unvernünftiger Weise erhöht Sunny die Dosis und bekommt Nasenbluten und bricht zusammen. Da erhält sie den Befund des Endokrinologen, dass ihre Leber schwer geschädigt ist und sie auf keinen Fall Hormone einnehmen darf. Sunny hat die Wahl zwischen irreparablen Leberschaden oder ein Leben ohne Hormone. Sie ist außer sich und wird depressiv.

Anders als bei den regelmäßigen Selbsthilfetreffen des Gendertreff, wo Transgender, Angehörige und Interessierte zum Treffen in ein öffentliches Lokal kommen, lädt uns Viktoria („Zazie“) am 11.03.2018 in Folge 1665 („Falsch ist genau richtig“) zu Sunny ein. Viktoria ist Sunnys langjährige Freundin und sie plant einen Überraschungsbesuch in Sunnys neuer Wohnung. Viktoria stellt sich vor, dass wir (Nathalie, Xenia und Stella) Sunny aufbauen und Mut zu sprechen auch ohne Hormone klar zu kommen. Denn die Transidentität beginnt zwischen den Ohren und nicht zwischen den Beinen. Sunny braucht eine gehörige Portion Selbstbewusstsein.

Wir berichten über das Leben als Transfrau und erklären den Unterschied zwischen Sexualität und Identität. Wie auch bei den Selbsthilfetreffen des Gendertreff führen wir also ein persönliches Gespräch, bauen die Person auf und zeigen Wege und Möglichkeiten. Hier tun wir das in Sunny`s privater Wohnung.

Sunny scheint das Gespräch gut zu tun und sie kann mal sehen und erfahren, wie andere mit ihrer Transidentität umgehen. Es gibt nicht den Weg, sondern jeder Weg ist individuell. Sie hat mit diesem Besuch neue Freunde gefunden und wird Ihren Weg als selbstbewusste Transfrau ohne Hormone gehen.

Für dieses klare Bekenntnis zu Diversity und hier im Speziellen zur Transidentität vergeben wir die „Grüne Karte für Diversity“ an den WDR und an die Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion GmbH (GFF). Zudem bedankt sich der Gendertreff e.V. beim WDR/GFF für die Möglichkeit das Thema Transidentität öffentlich darzustellen und ins rechte Licht zu rücken. Das tolle und aufgeschlossene Team der Lindenstraße, sowie die Geschichten der Serie, haben uns überzeugt und es war toll diese schauspielerische Erfahrung am Set machen zu dürfen.

Bilder & Texte: Westdeutscher Rundfunk (WDR)

>> Damenbesuch vom Gendertreff in der Lindenstraße
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